LANDKREIS. Vor dem letzten Spieltag der Fußballligen sind schon viele Entscheidungen gefallen. In der Bezirksliga Lüneburg 4 steht dagegen noch ein spannendes Fernduell zwischen dem VfL Güldenstern Stade und ASC Cranz Estebrügge um die Meisterschaft an, in der Kreisliga Stade die Entscheidung um Platz zwei.

Foto: Struwe

Der Titelkampf:

Der VfL Güldenstern Stade muss am Sonnabend in Langen bestehen, mit einem Sieg würde sich das Trainerduo Martin König und Niels Gramkow mit dem Landesliga-Aufstieg verabschieden. Das ist das erklärte Ziel für den Stader Fußball.

VfL-Trainer Martin König ist mit dem Auftreten seiner Mannschaft in dieser Saison größtenteils zufrieden. „Wir spielen viel, viel besser Fußball als noch in der ersten Saison nach der Fusion“, sagt König. Seine Mannschaft trete inzwischen dominanter auf und spiele sich viel mehr Torchancen heraus, auch wenn davon noch viele vergeben würden. Ein Manko, das sich auch in den beiden verlorenen Spitzenspielen gegen den ASC Cranz-Estebrügge (1:2 und 0:3) gezeigt habe.

Wirklich versagt, so König, habe der VfL Güldenstern aber in zwei anderen Spielen, und zwar bei der 0:4-Heimpleite gegen die VSV Hedendorf/Neukloster und beim 2:4 beim TSV Wiepenkathen. „Diese Niederlagen“, sagt König, „taten richtig weh.“

Trotzdem steht der VfL Güldenstern vor dem letzten Saisonspiel auf Platz eins, weil Stade die konstanteste Mannschaft der vier Topteams war.Der punktgleiche ASC Cranz-Estebrügge hat zwar beide direkten Duelle gegen Stade gewonnen, muss aber mit dem Manko leben, unnötige Niederlagen kassiert zu haben. Die Tordifferenz vor dem letzten Spiel in Bokel spricht deutlich für Konkurrent Stade. Auch das Trainerduo des ASC, Thomas Brokelmann und Rossen Atanassov, verabschiedet sich nach dieser Saison. Was ihnen keiner nehmen kann: Die schon jetzt feststehende Vizemeisterschaft ist die erfolgreichste Saison für die Altländer. Brokelmann feierte zuvor schon zwei große Erfolge mit zwei dritten Plätzen in Folge (vergangene Saison mit Atanassov zusammen). „Ein bisschen wehmütig bin ich schon“, sagt Brokelmann bezüglich seines anstehenden Abschieds. Sollte dieser sogar mit der unverhofften Meisterschaft gekrönt werden, wäre er dies noch mehr, aber auch stolz und glücklich. „Für Spannung ist auf jeden Fall gesorgt“, sagt Brokelmann vor dem Fernduell.

Der ASC hatte während der Woche noch ein Nachholspiel in Langen mit 2:0 gewonnen. Trotzdem sagt Brokelmann in Richtung Stade: „Da muss man erstmal gewinnen.“

Der Relegationsplatz:

In der Kreisliga Stade streiten sich noch A/O II (2. Platz, 50 Punkte) und SSV Hagen (3. Platz, 49 Punkte) um den Relegationsplatz. Der Zweitplatzierte spielt gegen den Zweiten aus der Kreisliga Cuxhaven um den Bezirksliga-Aufstieg (vergangene Saison setzte sich der MTV Hammah durch).

A/O II muss am Sonnabend bei D/A IV bestehen. Der SSV Hagen hat ein Heimspiel und empfängt die VSV Hedendorf/Neukloster II.

Die Auf- und Abstiege:

Weil sich A/O, D/A II und Harsefeld in der Landesliga gerettet haben, und mit Eintracht Cuxhaven nur ein Absteiger in die Bezirksliga 4 kommt, gibt es dort auch nur drei statt vier Absteiger. Diese stehen mit Hammah, Altenwalde und Otterndorf fest. Sollte der Zweite der Kreisliga Stade das Relegationsspiel gewinnen, steigt auch noch der Dritte aus der 1. Kreisklasse auf.

Der SV Ottensen steht als Meister der 1. Kreisklasse fest. Wischenhafen/Dornbusch und Hedendorf/Neukloster III im direkten Duell sowie Eintracht Immenbeck II streiten sich noch um den Vizetitel und den eventuell relevanten dritten Platz. Die beiden Kreisliga-Absteiger sind Lühe und Agathenburg/Dollern.

Foto: Struwe

Drei Fragen an Martin König, Trainer des VfL Güldenstern Stade

Wie beurteilen Sie die Chancen des VfL im Titelkampf?

Unser Wunsch ist es, das letzte Spiel gegen Langen zu gewinnen. Das wird schwierig, ich habe mir das Spiel am Dienstagabend gegen den ASC angeschaut. Dennoch haben wir es am Sonnabend selbst in der Hand. Das ist der große Vorteil.

Werden Sie das parallel stattfindende Spiel des ASC Cranz-Estebrügge verfolgen?

Ich selbst werde nicht mit dem Handy am Spielfeldrand stehen. Aber drumherum stehen genügend Leute, die mich informieren werden, sobald beim ASC-Spiel etwas passiert. Das lässt sich heutzutage nicht mehr vermeiden.

Wie wichtig wäre der Landesliga-Aufstieg für Stade?

Nach der Fusion vor zwei Jahren hatten Niels Gramkow (Co-Trainer) und ich zwei Ziele gesteckt. Erstens, den Aufstieg, und zweitens, dem Stader Fußball ein völlig neues Gesicht geben. Letzteres haben wir mit einer sehr jungen Mannschaft geschafft. Jetzt wollen wir das zweite Ziel erreichen für den Verein, die Stadt und die einzelnen Spieler. Für sie ist es wichtig, dass sie in einer höheren Liga den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung machen.

Drei Fragen an Thomas Brokelmann, Trainer des ASC Cranz-Estebrügge

Wie beurteilen Sie die Chancen des ASC im Titelkampf?

Die Vorteile liegen ganz klar beim VfL Güldenstern Stade, da die Mannschaft es selbst in der Hand hat. Das positive Torverhältnis ist wie ein Extrapunkt. Auf dem Papier haben wir aber den leichteren Gegner. In Langen muss der VfL auch erst gewinnen und uns könnte gegebenenfalls auch schon ein Unentschieden der Stader genügen. In Bokel kann man natürlich auch stolpern, wir müssen erstmal unsere Hausaufgaben machen – und dann sehen wir weiter.

Werden Sie das parallel stattfindende Spiel des VfL Güldenstern Stade verfolgen?

Ich werde per App automatisch informiert über die Zwischenergebnisse. Diese werde ich aber nicht an die Mannschaft weitergeben.

Was wäre los, wenn Ihre Mannschaft tatsächlich die Meisterschaft gewinnt und damit den erstmaligen Landesliga-Aufstieg schaffen würde?

Das wäre natürlich sensationell. Die Freude wäre riesengroß und die Party anschließend spontan. Geplant ist da nichts. Wir haben am Abend eine ganz normale Saisonabschlussfeier geplant, da schauen wir auch das Champions-League-Finale.

Quelle/Autoren: Stader Tageblatt & Fupa/Daniel Berlin & Tim Scholz

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