IMMENBECK. Es gibt Tage, oder in diesem Fall auch Halbzeiten, da gelingt einer Mannschaft so ziemlich alles. Wenn das auch noch im Kreispokal-Finale gelingt, umso schöner. Der VfL Güldenstern Stade II besiegt SV Ahlerstedt/Ottendorf II so mit 5:1.

In der schon sehr ansehnlichen ersten Halbzeit hatte A/O-Stürmer Dirk Lawrenz die erste Chance, aber der gut aufgelegte VfL-Torwart Lennart Patjens lenkte den Ball mit einer Hand zur Ecke (8.). Auf der anderen Seite verfehlte Christoph Schipperts Geschoss das A/O-Tor nur knapp (16.). Nach Foul an Lawrenz bewies der in den letzten Wochen bei A/O II so schmerzlich vermisste Marc Klintworth seine Schlitzohrigkeit. Den Freistoß aus 20 Metern versenkte er, als die Stader sich noch sortierten, 1:0 (24.). Nur drei Minuten später hatte VfL-Kapitän Dusty Breuer die Chance zum Ausgleich, aber der vom sonst sicheren Elfmeterschützen ausgeführte Strafstoß nach Handspiel klatschte an den Pfosten (27.). So war es dem entfesselnd aufspielenden, pfeilschnellen Deividas Heidtmann vorbehalten kurz vor der Pause den verdienten Ausgleich nach toller Einzelaktion zu erzielen, 1:1 (44.). Mats Wilkens im A/O-Tor war chancenlos.

Nach der Pause hatte A/O II gleich zu Beginn seine letzte gute Aktion: Marco Oppermanns sehenswerten Kopfball lenkte der starke Patjens über den Querbalken zur Ecke (47.). Diese verpuffte und im Gegenzug flankte der agile Lars Neufang auf den kopfballstarken Fabian Wulff, 2:1 (48.). Dieser Rückstand verpasste A/O II einen Knacks. Im selben Maße wie die Elf vom Trainergespann Timo Fischer und Markus Kruse nun nachließ, wurde Stade stärker. Die VfL-Abwehr wurde nun kaum noch gefordert, das Stader Mittelfeld um Markus Lemmle, Christoph Schippert und Christian Neumann war nun eindeutig Chef im Ring und im Sturm waren Heidtmann und Wulff sowie Neufang über außen kaum noch zu halten. Heidtmann und Neufang legten für Wulffs Treffer zum 3:1 (67.) und 4:1 (70.) auf. Als Alexander von Allwörden dann in Wulffs Lauf spielte und der mit einem Klasseheber zum 5:1 (76.) einnetzte, brachen alle Dämme.

Es war Wulffs letztes Spiel für den VfL und Trainer Fabian Schumann-Pietz gönnte Wulff eine fast schon tränenreiche Auswechslung. Unter tosendem Beifall des Stader Anhangs verließ Wulff den Platz (81.). Der 26-jährige Topstürmer wechselt nun in die Bezirksliga zum TSV Wiepenkathen.

TSV Eintracht Immenbeck ein hervorragender Gastgeber

Der am kommenden Freitag nach zwölf Jahren aus dem Kreisspielauschuss des NFV-Kreises Stade scheidende Kreispokal-Spielleiter Rüdiger Neumann versuchte die Spieler der unterlegenen A/O-Mannschaft noch zu trösten, aber Mannschaftskapitän Benjamin Wresch lächelte bei der Siegerehrung nur gequält – verständlich, wenn Spieler ein Finale spielen, soll das auch gewonnen werden. An diesem Tag war der VfL aber einfach zu stark. „Die zweite Halbzeit war wirklich sensationell stark von uns. Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben nichts geplant, aber wir werden schon eine Location finden“, sagte VfL-Trainer Schumann-Pietz nach dem Sieg.

Insgesamt waren die Verantwortlichen vom NFV-Vorstand zufrieden. Der TSV Eintracht Immenbeck hatte als Gastgeber hervorragende Bedingungen geschaffen, alles lief wie am Schnürchen. „Kompliment und eine riesengroßes Dankeschön an den TSV. Das war wirklich toll. Nur ein paar mehr Zuschauer hätten es sein können. 650 sind zwar okay, aber die beiden Spieltage und der Gastgeber hätten auf dieser herrlichen Anlage ein paar hundert mehr verdient gehabt“, sagte Kreisspielausschuss-Vorsitzender Helmut Willuhn. Tore: 0:1 (24.) M. Klintworth, 1:1 (44.) Heidtmann, 2:1 (48.) Wulff, 3:1 (67.) Wulff, 4:1 (70.) Wulff, 5:1 (76.) Wulff.

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Im Finale um die Kreisplakette setzte sich der Außenseiter vom SSV Hagen II (2. Kreisklasse) gegen die VSV Hedendorf/Neukloster III (1. Kreisklasse) durch. Nach 90 Minuten hatte es 2:2 gestanden. Im Elfmeterschießen scheiterte nur Torjäger Torben Hildebrandt als fünfter VSV-Schütze vom Punkt. Hagens Routinier Enrico Troost war es vorbehalten, den letzten Elfmeter zum umjubelten 7:6 n. E. zu verwandeln. Tore: 1:0 (13.) T. Scherer, 1:1 (38.) Gews, 2:1 (68.) Arends, 2:2 (87.) Marx.

Serienmeister gewinnt auch den Pokal

„Bestes Fußballwetter“, sind sich die Spielerinnen der SV Ahlerstedt/Ottendorf und des TSV Eintracht Immenbeck einig beim ersten Ü 30-Kreispokalfinale. A/O gewinnt die Premiere mit 2:1 und macht damit das Double perfekt.

Ein buntes Meer aus Regenschirmen bestimmt das Bild auf der Immenbecker Sportanlage Brune Naht. Die Ü 30-Fußballerinnen beginnen Sonntagmorgen den Kreispokalfinaltag. Eine Premiere, der Wettbewerb wurde erstmals in der neunjährigen Geschichte der weiblichen Ü 30 im Kreis Stade/Harburg ausgespielt. Überhaupt ist der Stader/Harburger Kreis der einzige in ganz Niedersachsen, der einen Liga- oder Pokalwettbewerb in dieser Altersklasse bei Frauen stellt.

Im Finale stehen sich die beiden Mannschaften gegenüber, die auch den Titel in der Liga unter sich ausgemacht haben: der TSV Eintracht Immenbeck und die SV Ahlerstedt/Ottendorf. Während A/O Serienmeister ist und in dieser Saison den fünften Titel in Folge feierte, formierte sich die Immenbecker Mannschaft erst vor zwei Jahren. „Ich habe schon mal vor fünf Jahren versucht, eine Ü 30-Mannschaft hier zu gründen, da waren wir aber nur zu dritt“, sagt TSV-Trainerin Susanne Bartels. Inzwischen seien viele der Spielerinnen älter, daher war es vor zwei Jahren möglich, ein Team zu melden. Bereits in der ersten Saison erreichten die Immenbeckerinnen den zweiten Platz. Einige Spielerinnen spielen auch in der ersten oder zweiten Mannschaft, haben zum Teil Regionalliga-Erfahrung und stehen entsprechend „im Saft“, wie Bartels sagt.

Neues Ligasystem nicht unumstritten

Aufgrund des teilweisen großen Leistungsgefälles in der Altersklasse Ü 30 testete der Verband zur aktuellen Saison ein neues Ligasystem: Die Stader und Harburger Teams spielen zunächst einmalig unter sich, die beiden bestplatzierten Mannschaften steigen dann in eine „Leistungsstaffel“ auf. Ein System, das nicht nur positive Rückmeldung erhält. „Wir würden uns schon gerne ein paar unterschiedlichere Gegner wünschen. Alleine in der Liga haben wir jetzt dreimal gegen A/O gespielt“, sagt die TSV-Trainerin.

Im Pokalfinale nun das vierte Duell. Die Eintracht hatte als Saisonziel das Pokalendspiel ausgerufen, wohlwissend dort vor heimischer Kulisse spielen zu dürfen. Vor rund 50 Zuschauern erwischen die Gastgeberinnen den besseren Start. TSV-Spielerin Kira Drechsler vergibt aber die beste Chance der Anfangsphase. Dann schlägt der Favorit eiskalt zu. Anne Schaarschmidt, Topangreiferin von A/O und aktuell immer noch in der Oberliga für Ahlerstedt im Einsatz, nutzt nach zehn Minuten einen guten Pass in die Tiefe und schiebt den Ball zur 1:0-Führung ein. In einer ausgeglichenen Partie drückt die Eintracht auf den Ausgleich und wird in der 47. Minute belohnt. Bei einer langen Flanke muss Tjorven Dommeyer nur noch den Fuß hinhalten, um den 1:1-Ausgleich zu erzielen. Die Freude hält aber nicht lang. Im direkten Gegenzug erzielt Schaarschmidt ihren zweiten Treffer. Den Vorsprung rettet A/O trotz unnachgiebiger Angriffsversuche der Immenbecker über die Zeit. A/O-Trainerin Daniela Dammann spricht stolz von ihren „Kampfschweinen“. Die Immenbeckerinnen hingegen hadern mit dem Ergebnis. Eine deutliche Niederlage wäre ihnen lieber gewesen. „Dass wir jetzt so knapp gescheitert sind, ist ärgerlich“, sagt Cornelia „Frosch“ Ludwig.

Das darauffolgende Endspiel im Kreispokal der Frauen gewann der TSV Apensen gegen den leicht favorisierten Buchholzer FC II mit 2:1. Erstmals spielten die Kreise Stade und Harburg eine gemeinsame Pokalrunde. Beide Mannschaften versuchten, mit risikoreichen Pässen, in die Spitze zum Erfolg zu kommen. Ein Mittel, das die Buchholzer mit einem späten Anschlusstreffer noch mal ins Spiel kommen ließ, nachdem Aylin Fröhlich Apensens Torfrau Tine Schumacher umkurvte. Zuvor erzielte Beke Cohrs die beiden Treffer für die Apensenerinnen. „Das ist unbeschreiblich, der krönende Abschluss der Saison“, sagten das Trainer-Duo Dennis Hausmann und Jennifer Berg.

Alle Sieger

Herren

Kreispokal: SV Ahlerstedt/Ottendorf II – VfL Güldenstern Stade II 1:5

Kreisplakette: VSV Hedendrof/Neukloster III – SSV Hagen II 6:7 n. E. (2:2)

Ü 32: VfL Güldenstern Stade – AHSG Altes Land 4:1

Ü 40: ASSG Harsefeld/Apensen – VfL Güldenstern Stade 6:5 n. E. (1:1)

Ü 50: TSV Eintracht Immenbeck – VfL Güldenstern Stade 2:4

Frauen

Kreispokal: Buchholzer FC II – TSV Apensen 1:2

Ü 30: TSV Eintracht Immenbeck – SV Ahlerstedt/Ottendorf 1:2

Quelle/Autor: Stader Tageblatt/Marcus Lütje

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