Stade. Martin König ist aus der Stader Fußballgeschichte nicht wegzudenken. In der Jugend ist er bei den großen Erfolgen des VfL mit dabei, gehört zur Liga-Mannschaft, wechselt als Spieler zum Stadtrivalen TuS Güldenstern. Dort wird er später Trainer und ist daneben für den DFB im Jugendstützpunkt Stade tätig. Nach der Verschmelzung beider Stader Vereine übernimmt der A-Lizenz-Inhaber 2016 den Posten des Cheftrainers beim VfL Güldenstern.
Nach einem zweiten Platz steigt er im folgenden Jahr als Bezirksliga-Meister in die Landesliga auf. Zuvor hatte sich Martin König entschieden, am Saisonende 2017/2018 aufzuhören. Die zeitliche Belastung mit dem Sport und dem Beruf als Kriminalbeamter in Hamburg bringen auf Dauer eine Überforderung. „Ich musste alle Stecker ziehen“, erklärt er seinen Rückzug aus dem Fußball, lässt aber die Hintertür zu einer möglichen Rückkehr einen Spalt offen.
Bereits in der F-Jugend trifft der siebenjährige Martin auf Mitschüler und Kumpels, von denen einige bis zum Herrenalter an seiner Seite bleiben. Zur Stader Mannschaft gehört auch Christoph Gillen, der später TAGEBLATT-Verleger wird. In der Jugend erlebt König von 1983 bis 1986 seine erfolgreichste Zeit beim VfL Stade, der neben einigen Bundesligavereinen im Nachwuchsbereich zur absoluten Spitze in Norddeutschland zählt.
Der Übergang zu den Herren verläuft reibungslos. Der Rechtsfuß wird bei seinem vorherigen Jugendtrainer im rechten Mittelfeld zur festen Größe. Mit dem VfL geht es 1987 auf Anhieb in die Verbandsliga. Als Manfred Rabe die Mannschaft übernimmt, muss König um seinen Stammplatz kämpfen, muss sich teilweise mit Kurzeinsätzen begnügen, ist unzufrieden.
Liga-Manager Walter Stursberg von Victoria Hamburg spricht ihn an, und der Wechsel an die Hoheluftchaussee ist perfekt. Gleichzeitig steigt der VfL Stade 1990 in die Oberliga Nord auf. König liebäugelt mit der Rückkehr, will unbedingt in der 3. Liga spielen, findet bei Trainer Rabe aber keine Berücksichtigung. „Unsere Vorstellungen vom Fußball lagen zu weit auseinander“, sagt Martin König heute. Das ruft sofort den Nachbarn TuS Güldenstern auf den Plan, und zur Winterpause landet er auf der Camper Höhe.