LANDKREIS. In der Fußball-Kreisliga Stade wurde erst gut die Hälfte der Hinrunde gespielt. Das Tabellenbild hat schon eine Tendenz und entspricht in etwa den Einschätzungen vor der Saison. Durch die Corona-Pause wird der Termindruck aber groß.

Die Saison ist in Niedersachsen bis zum kommenden Jahr unterbrochen. Helmut Willuhn, Spielausschuss-Vorsitzender des NFV Kreis Stade, hofft, dass nach der angesetzten Winterpause Ende Februar wieder gespielt werden kann. „Ich denke, dann kriegen wir das hin“, sagt er bezüglich der sieben Nachholspiele, die dann noch in den Terminplan eingebaut werden müssen. Viele Trainer äußern Bedenken, tendieren eher dazu, möglichst früh zu starten, wenn es die Coronaentwicklungen denn zulassen.

„Ich würde einen frühen Start begrüßen, da auch sehr viel vom Wetter abhängt“, sagt Deinstes Trainer Filippo Callerame, die Erfahrungen zeigen, dass im März und April immer viele Spiele ausfallen. Da ist sich die Mehrheit einig mit Callerame. Ebenso damit, dass Wochenspiele im Amateurbereich personell immer schwierig sind, dass diese aber unausweichlich sind. Letztlich werden alle Mannschaften mit denselben Bedingungen konfrontiert, sagt Jan Samland, Trainer des MTV Himmelpforten, „Nachteile gibt es immer“.

Trainer hat Angst vor Abbruch

Das größte Problem sehen die Kreisligatrainer im Zeitplan, der sich eben aus diesen zwei Faktoren zusammensetzt: die ungewisse Corona-Entwicklung plus vielen möglichen Spielausfällen bis in den April hinein. „Ich habe schon ein bisschen die Angst, dass ein Abbruch kommen könnte“, sagt Jörg-Arne Grantz, Trainer des VfL Güldenstern Stade II. Dann bliebe die Saison ohne Wertung.

Mit Blick auf die Tabelle kann Grantz „nur zufrieden sein“. Die Stader sind ungeschlagen und grüßen mit fünf Punkten Vorsprung von der Tabellenspitze. „Größtenteils ist es so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt habe“, sagt Grantz. Die Mannschaft trainiert stark und hat Spaß. Das große Plus war auch der Fitnesszustand. Da müsste der VfL Güldenstern Stade II nach der langen Pause wieder bei Null anfangen. Das Ziel ist es, die Erfolgsserie nach der Zwangspause weiter auszubauen. Sollte die Saison sportlich enden, macht Grantz sich keine Sorgen, dass ein möglicher Bezirksliga-Aufstieg verhindert wird durch den möglichen Landesliga-Abstieg der ersten Mannschaft. „Die schaffen das, die machen da sehr gute Arbeit“, sagt er.

Die größte Überraschung

Hinter den Stadern mischt ein Quartett mit 17 Punkten mit: Deinster SV, Bützfleth, A/O II und Hagen. Harsefeld II hat 16 Punkte und FSV Bliedersdorf/Nottensdorf hat mit 13 Punkten zumindest noch Anschluss. Diese Mannschaften konnten im oberen Tabellendrittel erwartet werden. Die größte Überraschung ist als Zweiter bisher sicherlich der Deinster SV. „Das ist so, uns hatte so wohl keiner auf dem Zettel“, sagt Trainer Callerame, auch die eigenen Ansprüche wurden bisher übertroffen. „Ich wusste, dass die Mannschaft Potenzial hat.“ Dass aber alles so schnell ineinandergreife, nachdem er als Trainer übernommen hat, das sei nicht zu erwarten gewesen.

Dass der TuSV Bützfleth und der SSV Hagen spielerisch oben mitspielen können, war schon eher vermutet worden. Zugänge wie die erfahrenen Landesligaspieler Erhan Danaci (Bützfleth) und Kai-Cedric Ribbe (Hagen) können in der Kreisliga den Unterschied machen. Der SSV Hagen hatte eh den Anspruch, oben mitzuspielen. Die Zweite der SV Ahlerstedt/Ottendorf soll primär Talente entwickeln, hat dabei aber einen guten Mix in der Mannschaft. Zumal auch immer wieder Spieler aus dem großen Kader der Landesligamannschaft eingebaut werden können.

Viele Verletzte beim FSV Bliedersdorf/Nottensdorf

Der TuS Harsefeld II sieht sich trotz des engen Kontakts nicht als Spitzenteam, wie Trainer Marcel Jakobi sagt. Für eine Einschätzung seien acht Spiele noch sehr wenig. „Mit der Punkteausbeute bin ich aber zufrieden“, so Jacobi. Zu bedenken sei aber, dass seine Mannschaft die meisten Punkte gegen Teams aus dem unteren Tabellenbereich geholt hat. Zu denken gibt ihm auch, die nun sehr lange Pause und dass es schwer wird, die Spieler wieder fit zu bekommen. Auch der Mehraufwand durch die Saisonunterbrechung sei nicht zu unterschätzen, so Jacobi.

Der FSV Bliedersdorf/Nottensdorf zählt eigentlich zum erweiterten Favoritenkreis, der Saisonverlauf spielte aber nicht mit. Nachdem alle Vorbereitungsspiele gewonnen worden sind, startete die Mannschaft von Uwe Duchow auch stark in die Saison. „Und dann verletzten sich schlagartig viele wichtige Spieler“, so der Trainer, das konnte gegen direkte Konkurrenten nicht kompensiert werden. Mit Blick auf die Tabelle mache dies „ein bisschen unzufrieden“. Die Arbeit mit dem FSV-Team sei dagegen sehr befriedigend. „Ein gutes Team und alle haben Bock auf Fußball.“

TSV Buxtehude-Altkloster ausgebremst

Ähnlich äußert sich Jan Samland über den MTV Himmelpforten. Die Mannschaft habe sich wieder weiterentwickelt. Zudem hat der MTV die wichtigen Punkte gegen direkte Konkurrenten geholt. Mit neun Punkten könne die Mannschaft, die tendenziell zu denen gehört, die es erwischen kann, zufrieden sein, sagt Samland. Der TSV Buxtehude-Altkloster „ist nicht schlecht gestartete und hat dann stark nachgelassen“, wie es Trainer Andreas Husmann beschreibt.

Mit neun Punkten ist er nicht zufrieden. Der TSV wurde personell ausgebremst. Nach der langen Pause werde eine Mannschaft mindestens vier Wochen brauchen, um wieder vernünftigen Fußball spielen zu können. Der FC Wischhafen/Dornbusch (Platz 12, Punkte 6) sei im Abstiegskampf erwartet worden, sagt Trainer Sven Hagenah. Er ist mit der Entwicklung und der Leistung zufrieden. Wenn es wie geplant zur Wiederaufnahme kommt, sollten Englische Wochen ab April kein Problem sein, findet Hagenah.

Quelle: Stader Tageblatt

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